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Weiterbildung zum Geprüften Industriemeister - Textilwirtschaft

Finde hier die wichtigsten Informationen rund um die Weiterbildung zum Geprüften Industriemeister mit der Fachrichtung Textilwirtschaft: Inhalte, Dauer, Voraussetzungen und eine Liste mit Anbietern.

Die Weiterbildung im Überblick

Die Textilindustrie sucht Fachkräfte, die über technische Qualifikationen verfügen und gleichzeitig Führungsaufgaben, zum Beispiel die Leitung einer Abteilung, der Produktion oder ähnliches, übernehmen können. Wer einen Abschluss als Geprüfter Industriemeister mit Fachrichtung Textilwirtschaft vorweisen kann, hat gute Chancen, seine Karriere entsprechend zu beflügeln. Besonders im Bereich der technischen Textilien entstehen immer mehr Innovationen, die Know-how verlangen.

Es handelt sich hierbei um eine bundesweit anerkannte Aufstiegsfortbildung der Industrie- und Handelskammern (IHK), die sich an Angestellte aus der Textilwirtschaft richtet. Zielgruppe sind Modenäher, Modeschneider, Bekleidungstechnische Assistenten, Textilveredeler, Textilmechaniker, Produktprüfer etc.

Der Besuch eines entsprechenden Lehrgangs ist nicht zwingend erforderlich. Wer die Voraussetzungen für die Zulassung zu den Prüfungen erfüllt, kann diese direkt bei einer Industrie- und Handelskammer ablegen.

Es gibt jedoch einige Anbieter für Vorbereitungslehrgänge (IHKs und andere Anbieter). Die Lehrgänge finden überwiegend in Teilzeit statt, so dass die Berufstätigkeit dafür nicht aufgegeben werden muss. Teilweise sind auch Vollzeit-Lehrgänge im Angebot. Die übliche Dauer beträgt zwei Jahre (Teilzeit).

Die Lehrgänge bereiten auf die zwei bzw. drei anstehenden Prüfungsteile vor: 

  1. Fachübergreifende Basisqualifikationen
  2. Handlungsspezifische Qualifikationen
  3. (Ausbildung der Ausbilder (AdA))

Der Ausbilderschein stellt nur eine zusätzliche Option dar und gehört nicht zwingend dazu.

Übrigens, der Meister-Abschluss berechtigt dich zur Aufnahme eines akademischen Studiums an einer Fachhochschule und den meisten Universitäten.

Anbieter und Infos

Gerne helfen wir dir bei der Suche nach einem passenden Weiterbildungsanbieter. Folgende Industrie- und Handelskammern und weitere Einrichtungen bieten den Geprüften Industriemeister - Textilwirtschaft an:

Weiterbildungsinhalte und Ablauf

Die Vorbereitungslehrgänge finden überwiegend berufsbegleitend statt. So ist der Unterricht beim Anbieter beispielsweise freitags ab nachmittags und samstags halb- oder ganztägig oder einfach nur samstags und gelegentlich für eine ganze Woche.

Die Inhalte gemäß des Rahmenplans der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) sieht zwei Teile vor:

  1. Fachrichtungsübergreifende Qualifikationen 
  2. Handlungsspezifische Qualifikationen

Beide Teile werden separat an zwei verschiedenen Tagen geprüft.

Inhalte Teil 1: Fachrichtungsübergreifende Basisqualifikationen:

Geprüft werden die vier Bereiche

  • Rechtsbewusstes Handeln: Berücksichtigung arbeitsrechtlicher Vorschriften - Betriebsverfassungsgesetz - Sozialversicherung und Entgeltfindung - Arbeitsschutz und Sicherheit - Umweltrecht - Produktverantwortung und Produkthaftung
  • Betriebswirtschaftliches Handeln: Ökonomische Handlungsprinzipien - Aufbau- und Ablauforganisation - Organisationsentwicklung - Methoden der Entgeltfindung - Grundlagen des Rechnungswesens und der Kosten- und Leistungsrechnung
  • Anwenden von Methoden der Information, Kommunikation und Planung: Prozess- und Produktionsdaten - Planungstechniken und Analysemethoden - Präsentationstechniken - Technische Unterlagen - Projektmanagementmethoden - Informations- und Kommunikationsformen
  • Zusammenarbeit im Betrieb: Mitarbeiterentwicklung - Einfluss der Arbeitsorganisation auf das Sozialverhalten und das Betriebsklima - Gruppenstruktur und Gruppenverhalten - Führungsverhalten und Führungsgrundsätze - Führungsmethoden - Kommunikation und Kooperation 

Inhalte Teil 2: Handlungsspezifische Qualifikationen:

Geprüft werden die drei Bereiche

  • Technik: Betriebstechnik und Fertigungstechnik
  • Organisation: Betriebskosten, Planungs-, Steuerungs- und Kommunikationssysteme, Prozessoptimierung, Arbeits-, Umwelt- und Gesundheitsschutz
  • Führung und Personal: Personalführung, Personalentwicklung, Qualitätsmanagement

Kosten

Die Gebühren richten sich nach dem Anbieter. Zu rechnen ist mit 2.000 - 4.000 Euro für den Lehrgang und knapp 200 Euro pro Prüfung. Daneben müssen noch 100 – 200 Euro für Lernmaterial eingeplant werden.

Voraussetzungen

Aus der Verordnung über die Prüfung zum anerkannten Abschluss Geprüfter Industriemeister/Geprüfte Industriemeisterin - Fachrichtung Textilwirtschaft:

Voraussetzungen für Prüfungsteil 1 "Fachrichtungsübergreifende Basisqualifikationen":

  • eine mit Erfolg abgelegte Abschlussprüfung in einem anerkannten Ausbildungsberuf, der den Berufen der Textilwirtschaft zugeordnet werden kann, oder
  • eine mit Erfolg abgelegte Abschlussprüfung in einem sonstigen anerkannten Ausbildungsberuf und danach eine mindestens einjährige Berufspraxis oder 
  • eine mindestens vierjährige Berufspraxis. 

Voraussetzungen für Prüfungsteil 2 "Handlungsspezifische Qualifikationen":

  • das Ablegen der Prüfung des Prüfungsteils "Fachrichtungsübergreifende Basisqualifikationen", das nicht länger als fünf Jahre zurückliegt, und 
  • in den in Absatz 1 Nr. 1 bis 3 genannten Fällen mindestens ein weiteres Jahr Berufspraxis.

Die Berufspraxis gemäß den Absätzen 1 und 2 soll wesentliche Bezüge zu den Aufgaben eines Geprüften Industriemeisters/einer Geprüften Industriemeisterin - Fachrichtung Textilwirtschaft gemäß § 1 Abs. 3 haben.

Abweichend von den in den Absätzen 1 und 2 Nr. 2 genannten Voraussetzungen kann zur Prüfung auch zugelassen werden, wer durch Vorlage von Zeugnissen oder auf andere Weise glaubhaft macht, Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten (berufliche Handlungsfähigkeit) erworben zu haben, die die Zulassung zur Prüfung rechtfertigen

Berufliche Perspektiven nach der Weiterbildung

Industriemeister werden in der Textil- und Bekleidungsindustrie gebraucht. Insbesondere im Bereich der technischen Textilien stehen die Chancen gut, da diese in der deutschen Textilindustrie einen beträchtlichen Teil des Gesamtumsatzes der Branche ausmachen und der Markt aufgrund von Innovationen sehr dynamisch ist. Deutschland gilt nach China, Hongkong und Italien als viertgrößter Exporteur von Textilien. Es liegt auf der Hand, dass Fachleute mit Textilkenntnissen, Technikverstand, Organisationstalent, Führungsqualitäten und BWL-Grundlagen gebraucht werden.

Industriemeister der Textilwirtschaft sind dafür zuständig für einen reibungslosen Produktionsablauf zu sorgen. Dazu gehören die Personalplanung, die Materialbeschaffung bzw. die Überwachung der Bestände sowie die Qualitätskontrolle. Budgets, Mengen und Termine werden von ihnen bestimmt und überwacht. Zu ihren Aufgaben kann auch die Berücksichtigung der Arbeits-, Umwelt- und Gesundheitsschutzmaßnahmen zählen.

Industriemeister haben dabei immer die Betriebswirtschaftlichkeit im Blick, das heißt, ihre Tätigkeit ist vor allem planerisch-organisatorisch.

Mit einer entsprechenden Weiterbildung zum Geprüften Industriemeister ist der Aufstieg in Führungspositionen möglich und bietet damit die Chance auf ein besseres Gehalt. Das tarifliche Bruttogehalt liegt bei ca. 3.000 Euro/Monat (leichte Unterschiede je nach Bundesland und Unternehmen).

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